Der Kelch mit dem Elch …

Originaltitel: The Court Jester | Jahr: 1955 | Länge: 101 Minuten | FSK: 6

„Der Hofnarr“ mit Danny Kaye – ein Film, der mich seit meiner Kindheit begleitet und den ich inzwischen dutzende Male gesehen habe. Früher im Fernsehen, dann auf VHS (natürlich selbst aufgenommen), und als Videorecorder und Kassetten irgendwann aus der Wohnung verschwanden, geriet er bei mir fast in Vergessenheit. Bis ich ihn kürzlich zufällig wieder im Fernsehen sah. Und siehe da, Dialoge und Lieder sind auch nach Jahren der Abstinenz sofort wieder präsent:

„Der Wein mit der Pille ist im Kelch mit dem Elch. Im Becher mit dem Fächer ist der Wein gut und rein“.

Wie konnte ich den Film vergessen?!

Eine Ritterfilm-Parodie mit Slapstick und Wortwitz

Der Film spielt im England des 12. Jahrhunderts: Der böse König Roderick hat den Thron an sich gerissen, während der rechtmäßige Thronfolger, ein Baby mit einem königlichen Muttermal am Hinterteil, von einer Rebellengruppe, angeführt vom „Schwarzer Fuchs“ versteckt und beschützt wird. Um Roderick zu stürzen, braucht man den Schlüssel zu einem Geheimgang. Da trifft es sich gut, dass der Hofnarr Giacomo (König der Narren und Narr der Könige) gerade auf dem Weg zum Hof ist, um dort seine Stelle als neuer Hofnarr anzutreten. Kurzerhand ersetzt der „Schwarze Fuchs“ Giacomo durch den tollpatschigen Hawkings. Was keiner ahnt: Giacomo ist nicht nur ein Narr, sondern auch ein Auftragsmörder, angeheuert von Lord Ravenhurs, einem weiteren Widersacher des Königs!

Damit ist der Grundstein für wunderbare Verwicklungen gelegt. Dazu gibt es allerlei Situationskomik, Slapstick und Wortwitz und natürlich jede Menge Gesang. Einfach herrlich. Wunderbare Unterhaltung! Danny Kaye überzeugt als tollpatschiger, aber liebenswerter Hawking. Neben ihm glänzen Glynis Johns als Jean, Basil Rathbone als Sir Ravenhurst und Angela Lansbury als Prinzessin Gwendolyn.

Ein Flop mit Kultstatus

Mit Produktionskosten von 4 Millionen Dollar war „Der Hofnarr“ 1955 der bis dahin teuerste Komödienfilm. Für Paramount Pictures ein Riesenflop, denn der Film spielte nur die Hälfte seiner Kosten ein. Trotzdem wurde er im Jahr 2000 vom American Film Institute in die Top 100 der lustigsten Filme gewählt. Zu Recht, wie ich finde.

Wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte ihn sich ansehen! Und wer ihn noch aus seiner Kindheit kennt, wird sich beim Wiedersehen sicher genauso amüsieren wie ich.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Der Kelch mit dem Elch …“

  1. […] Wie komme ich darauf? Ich habe kürzlich den Film „Der Hofnarr“ gesehen und direkt eine Watch-Empfehlung geschrieben. Wer sich noch an „Der Wein mit der Pille ist im Kelch mit dem Elch. Im Becher mit dem Fächer ist der Wein gut und rein“, erinnert, findet hier den Artikel dazu. […]