Triangle of Sadness – the big puke

Originaltitel: Triangle of Sadness | Jahr: 2022 | Länge: 149 Minuten | FSK: 12

Gestatten, mein Name ist Fabri, Herr Östlund …

und ich habe Ihren Film „Triangle of Sadness“ gesehen. Ich mag Episodenfilme, kleine Geschichten, die sich zu einem großen Ganzen zusammenfügen. Und Ihr Werk ist genau das – ein Episodenfilm, der uns in verschiedene Situationen führt, verschiedene Perspektiven zeigt und immer den roten Faden behält.

Zur Handlung: „Triangle of Sadness“ erzählt in drei Episoden die Geschichte von Carl und Yaya, einem Influencer-Paar, das auf eine luxuriöse Kreuzfahrt eingeladen wird. Die Reise beginnt glamourös, endet aber schnell in einer Katastrophe, als ein Sturm das Schiff zum Kentern bringt.

Die Überlebenden, darunter reiche Passagiere und die Besatzung, landen auf einer einsamen Insel. Dort kehren sich die Machtverhältnisse um. Der Film untersucht Themen wie soziale Hierarchien, Macht und die Absurditäten des Kapitalismus, während er die Charaktere durch groteske und oft komische Situationen führt.

Herr Östlund, Sie sind bekannt für Ihre satirischen und oft schmerzhaft ehrlichen Gesellschaftsanalysen. Auch hier halten Sie uns den Spiegel vor, indem Sie die Absurditäten der Schönen und Reichen auf einer Luxusyacht zeigen. Die Szenen auf dem Schiff sind eindringlich und manchmal schwer zu ertragen – vor allem, wenn die Party im Chaos endet … Diese Bilder bleiben im Gedächtnis, sie provozieren und wühlen auf.

Ein Manko, vielleicht das einzige: Der Film bleibt immer Film, immer Inszenierung. Es gibt keinen Moment, in dem man vergisst, dass man Zuschauer ist. Er bleibt emotional distanziert. Die Inszenierung ist stets spürbar, wir als Zuschauer*innen werden nie ganz in die Welt hineingezogen, sondern betrachten sie aus sicherer Entfernung. Sie erklären uns die Welt, anstatt uns ganz in sie eintauchen zu lassen. Es bleibt eine Performance, ein Stück Theater, das uns gesellschaftliche Strukturen vor Augen führt.

Ihr Film ist schwer und leicht zugleich, nicht tiefgründig im klassischen Sinne, aber dennoch vielsagend. Sie vermeiden es, in die emotionalen Tiefen der Figuren einzutauchen, sondern bleiben bei einer analytischen Betrachtung. Das mag manchmal etwas kühl wirken, aber gerade diese Distanz lässt die Botschaften klarer hervortreten.

„Triangle of Sadness“ hätte vielleicht noch mutiger sein können. Es gibt Momente, in denen man sich wünscht, der Film würde noch einen Schritt weiter gehen, noch mehr riskieren. Aber auch so bleibt es ein beeindruckendes Werk, das uns die Absurditäten und Ungerechtigkeiten unserer Gesellschaft vor Augen führt.

Alles in allem ist „Triangle of Sadness“ ein Film, der viel zu bieten hat – eine scharfsinnige Satire, die zum Nachdenken anregt. Ich freue mich auf weitere Werke von Ruben Östlund, denn er versteht es, uns mit seinen Filmen herauszufordern und zu inspirieren.

In diesem Sinne vielen Dank, Herr Östlund!